Noviziat

Noviziatsausflug ins Stift Schlägl: wir danken unseren Mitbrüdern in Schlägl für die herzliche Gastfreundschaft.

Im Stift Wilhering


bestes Wetter in Schlägl
und auch im Stift Engelhartszell waren wir
Pater Gregor stellt sich vor:
Unser neuer Novize Pater Gregor
Als am Ende meiner Kaplanszeit in Lüdenscheid ruchbar wurde, daß ich „ins Kloster“ gehen wolle, war einigen Gemeindemitgliedern die Irritation deutlich anzumerken: „Haben wir Sie so schlecht behandelt, daß sie die Seelsorge verlassen wollen?“ – Die Frage traf mich, hatte ich mich doch vier Jahre lang in St. Medardus sehr wohl gefühlt, ich konnte sie aber im Grunde nachvollziehen: „Die Priester scheinen immer weniger zu werden, und die wenigen verbliebenen flüchten in irgendwelche Sonderaufgaben“ … In der Antwort auf die dementsprechend entrüstete Frage versuchte ich, einen Einblick zu geben in die Lebenswirklichkeit gerade jüngerer Priester – und in die Vielfalt des katholischen Lebens: Geboren 1981, bin ich schon zum Leben meiner Heimatgemeinde in Bottrop durch eigenes Interesse, nicht durch das Drängen meiner Eltern gekommen; ins Priesterseminar in Bochum eingetreten, wurde mir klar, daß die Berufung zum Priestertum auf möglichst solide Fundamente gestellt sein will: Mit dem Ausblick auf höchst unterschiedliche, auf jeden Fall aber große Erwartungen, reichlich Termine und nicht wenige – zum Teil äußerst kritische – Anfragen wurde es für mich wichtig, eine zuverlässige Heimat im spirituellen, aber auch im emotional-menschlichen Sinne zu haben, und so suchte ich schon während des Studiums nach einer Gemeinschaft, die in Gebet, Austausch und praktischer Hilfestellung den Weg zu gehen erleichtert. Im Jahr 2008 wurde ich zum Priester des Bistums Essen geweiht und hatte das Glück, sehr gute Erfahrungen zu machen: Die würdige Feier der Liturgie, die Verkündigung der Inhalte und der Schönheit des christlichen Glaubens, kurz der Wunsch, Gott in das Leben einzulassen und anderen bekannt zu machen, trafen in Lüdenscheid auf überraschend fruchtbaren Boden. Ich war mir nunmehr sicher, daß ich die Gemeindeseelsorge nicht drangeben wollte, und entdeckte die Spiritualität des Prämonstratenserordens in der Abtei Hamborn, wo ich beide Elemente – Gemeinschaftsleben und seelsorgliche Arbeit – in gelungener Weise verbunden sehe. Ich habe den Eindruck, daß auch vielen zunächst irritierten Lüdenscheidern dieses Anliegen schließlich plausibel erschien: Es geht mir eben nicht um das Verlassen der Seelsorge, sondern um ein in der Gemeinschaft verwurzeltes, fruchtbares und – um einen anspruchsvollen Begriff zu benutzen – der Heiligung des Menschen optimal dienendes Wirken. Ich hoffe, daß sich in meinem jetzt begonnenen Noviziat, im Leben mit den Mitbrüdern in der Abtei und mit den Menschen im Duisburger Norden (und darüber hinaus …) dieser Schritt als der richtige erweist.
 
 
Unsere Novizen wissen, wo es gutes Essen gibt: Bei Mutter Stuff in Cappenberg
Unser Noviziat: frater Adrian, frater Jakob, frater Jeremias, Pater Gregor



unsere Novizen in Magdeburg bei der Wallfahrt um geistliche Berufungen

Unser Abt mit den Novizen beim Hermann Josef Fest in Steinfeld

Ausflug nach Essen Werden zum Grab des heiligen Liudger

Basilika Essen Werden


Am 26. März wurden in der Abtei zwei junge Männer eingekleidet und in das Noviziat aufgenommen. Seitdem werden aktuell drei Novizen von Novizenmeister Pater Gereon und seinem Sozius Pater Georg durch das erste Jahr im Kloster begleitet.


Mein Name ist frater Adrian Benjamin Raffler, ich bin 32 Jahre alt und stamme gebürtig aus Duisburg-Walsum. Seit September 2011 bin ich im Noviziat in der Abtei Hamborn. Vor meinem Eintritt hier ins Kloster habe ich viele Jahre in einem Vermessungsbüro gearbeitet. Ich habe mich gute 15 Jahre mit viel Freude ehrenamtlich in einer Kirchengemeinde in Duisburg-Walsum engagiert.
Der Entschluss, in ein Kloster einzutreten, musste mehrere Jahre reifen. Mit dem Eintritt in ein Kloster habe ich mich nicht gegen das Leben entschieden, ich habe nur ein anderes gewählt. Wir beten und feiern gemeinsam die heilige Messe und verbringen die Zeit miteinander. Ähnlich wie die Apostel zurzeit Jesu, so sind wir auch eine feste Gemeinschaft, die an den einen Herrn Jesus Christus glaubt und für ihn lebt.
Einen Eintritt in ein Kloster ist keine wirklich erklärbare Sache, es ist eine Herzensangelegenheit, die man nicht beantworten kann. Mit Gleichgesinnten am Aufbau des Reiches Gottes mitzuarbeiten – das ist unsere Aufgabe und unser Bestreben hier in der Abtei.
Der heilige Norbert, unser Ordensgründer, ist mir ein Vorbild, weil er in den Wirren der damaligen Zeit eine Bekehrung erlebte und Gottes Auftrag verstanden hat. Auch in der heutigen, hektischen und schnellen Zeit möchte ich an diesem Auftrag mitarbeiten, die frohe Botschaft zu den Menschen zu tragen und sie zu leben.
Ab Oktober diesen Jahres werde ich Theologie / Philosophie in Regensburg studieren. Eine Weg voller Neuem, Verantwortung und sicherlich viel Arbeit kommen auf mich zu – aber ich werde diesen Weg voll Hoffnung, Mut und Glauben gehen.

fr. Adrian Raffler OPraem



Seit der Einkleidung am 26. März 2012 bin ich, frater Jakob, einer der neuen Novizen der Abtei Hamborn. Ich bin 25 Jahre alt und komme gebürtig aus der Hansestadt Wismar in Mecklenburg. Vor meinem Eintritt ins Kloster habe ich bereits im Priesterseminar Sankt Georgen in Frankfurt am Main gelebt und dort auch schon gut vier Jahre Theologie studiert. In dieser Zeit habe ich immer wieder den Wunsch verspürt, Jesus Christus nicht nur alleine nachfolgen zu wollen, sondern das in Gemeinschaft zu tun. Eine kleine Odyssee habe ich hinter mir, vieles ausprobiert. Im vergangenen Jahr habe ich die Abtei kennengelernt. Der Konvent hat mir sofort gefallen und so kam ich immer wieder hier her. Mal für länger und mal auch nur für das Wochenende zwischendurch. Mir wurde schnell klar, dass ich hier gerne mitleben möchte und herausfinden will, ob diese Lebensform auch meine Lebensform werden kann. So habe ich Abt Albert gebeten, mich in den Kreis der Novizen aufzunehmen und bin sehr glücklich mit dieser Entscheidung und hoffe natürlich, dass die Abtei Hamborn meine Heimat werden kann.

fr Jakob Johannes Mannheimer OPraem




Mein Name ist frater Jeremias, ich bin einer der Novizen der Abtei Hamborn und noch dabei, mich einzugewöhnen und mit dem Klosterleben vertraut zu machen. Wieso ich im Kloster bin? Berufung! Aber das ist ein Begriff, der sehr weit sein kann. Ich versuche es einmal konkret an meinem Leben zu beschreiben:
Vor mehr als 23 Jahren wurde ich in einem Dorf in der Eifel geboren und bekam den Namen Michael von meinen Eltern. Getauft wurde ich in der Klosterkapelle der ehemaligen Prämonstratenserabtei Steinfeld (vielleicht ein erster Baustein meiner Berufung) und wuchs dann wohl behütet in der katholischen Eifel auf. Spätestens ab der Erstkommunion hatte ich dann Feuer für die Kirche und den Glauben gefangen, das mich bis heute antreibt und meinen Weg beleuchtet. Dieses innere Feuer des Glaubens machte mir dann auch schon früh klar, dass ich Priester werden wollte und so begann ich mit der Suche nach der Lebensform, in der man Gott und den Menschen am Besten dienen kann – und dabei glücklich wird. Obwohl ich schon immer den starken Wunsch nach einem Leben in Gemeinschaft hatte, bin ich dann aber erstmal in das Priesterseminar des Bistums Aachen eingetreten und wurde zum Studium an die Jesuitenhochschule in Frankfurt am Main geschickt. Unterbrochen von einem einjährigen Studienaufenthalt in Rom habe ich vier Jahre in Frankfurt gelebt und nach meinem Weg gesucht. Schließlich bin ich dann – Zufall oder Fügung – auf die Prämonstratenser von Hamborn gestoßen. Es ist schwer zu sagen, was letztlich den entscheidenden Anstoß gegeben hat, auf jeden Fall habe ich mich in der Gemeinschaft vom ersten Tag an wohl gefühlt und gemerkt, dass Hamborn, dass der Prämonstratenserorden, der Ort sein könnte, an dem mein Weg zum Ziel führt: an dem ich Gott und den Menschen am Besten dienen kann.
Zielstrebig wie ich bin, habe ich nach einigen Besuchen schließlich um die Aufnahme ins Noviziat gebeten, weil ich mich hier am richtigen Ort fühle und nun schauen will, ob das Gefühl für länger, für ein ganzes Leben, tragfähig ist.
Am Hochfest der Verkündigung des Herrn hat mir Abt Albert dann auch den weißen Habit der Prämonstratenser überreicht und mich bei meinem neuen Namen, Jeremias, gerufen. Jetzt ist für mich die Zeit gekommen, zu prüfen, ob ich dem Anspruch gerecht werden kann, den ein Ordensleben an mich richtet, und ob das Ordensleben dem entspricht, was ich mir für mein Leben ersehne. Zu diesem Zeitpunkt kann ich nur bei der Beschreibung eines Gefühls stehen bleiben: es fühlt sich toll an, Prämonstratenser in Ausbildung zu sein und in einer lebendigen und quirligen Gemeinschaft zu leben und zu beten!

Jeremias M. Kehren OPraem